Page 99 - Kanonbildung. Protagonisten und Prozesse der Herstellung kultureller Identität
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Zur Wahrnehmung literarischer Fremdkanons 97
Abb. 3: Hafis-Goethe-Denkmal in Wei mar (Granit; Ernst Thevis und Fabian Rabsch, 2000)
west-östlichen und ost-westlichen Dialogs, wie sie sich im Ḥāfiz .-Goethe-
Denkmal in Wei mar ausdrückt (Abb. 3), das im denkwürdigen Millenniumsjahr
2000 vom damaligen deutschen Bundespräsiden ten Johannes Rau und dem
iranischen Staatspräsidenten Seyed Mohammad Chātāmī eingeweiht wurde.
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98 Vgl. Goethe-Jahrbuch 117 (2000), 11-25. Hier, im Jahr 2000, unmittelbar von den Ereignis-
sen von 9/11, zeigt sich, wie sehr – posi tiv verbin dend – sich die gegenseitig verstärkenden,
kanonischen Rück koppelungseffekte zwischen Ḥāfiz . und Goethe etabliert hatten bzw.
haben. Ob im Westen oder Osten: Wurde der Name ›Goethe‹ ge nannt, so folgte topisch
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der Name Hāfiz . – und umgekehrt. Nur exemplarisch seien in diesem Kontext besonders
kanoni sierende Werke wie Lexika und Literatur geschichten genannt: Rypka, Iranische
Literaturgeschichte (wie Anm. 15), 220, 265; Morrison, History (wie Anm. 15), 69; Artikel
Diwan, Goe the und Ha fis in: Meyers Konversations-Lexikon (wie Anm. 78), zugleich in:
Meyers Großes Ta schenlexikon, 24 Bde., Mannheim (etc.) 1983, Bd. 5, 271, und Bd. 9, 127,
sowie die Ar tikel Hafis und West-östlicher Diwan (sic!) unter http://de.wikipedia.org/
org/wiki/Hauptseite. (Für alle im Rahmen dieses Beitrages angegebenen Netzadressen